Spätfolgen

Ernste Konsequenzen

Von Gabriele Hellwig · 2014

 Eine Frau im Rollstuhl in der Rückenansicht

Übermäßiger Zucker im Blut stört den Stoffwechsel des gesamten Körpers. Es entstehen viele Abfallprodukte, die die Gefäße schädigen können. Besonders gefährdet sind die Füße von Diabetikern, sowie Augen, Nieren, Nerven und das Herz.

Studien zeigen: Bei einem unbehandelten Diabetes Mellitus treten nach etwa acht bis zehn Jahren Folgeerkrankungen auf. Je früher die Komplikationen erkannt werden, desto besser. Im Folgenden stellen wir einige der am weitesten verbreiteten Folgeerkrankungen vor. Das diabetische Fußsyndrom, diabetische Nephropathie sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die aufgrund von Diabetes entstehen, werden in separaten Artikeln in dieser Publikation behandelt.

Diabetische Polyneuropathie und Retinopathie

Diabetes ruft bei etwa der Hälfte der Patienten eine Nervenschädigung hervor. Mediziner unterscheiden dabei zwei Formen: Die sogenannte periphere Polyneuropathie betrifft vor allem die Nerven in den Beinen. Eine verringerte Schmerzwahrnehmung und Gefühlsstörungen sind mögliche Folgen. Bei der autonomen Polyneuropathie ist das vegetative Nervensystem geschädigt. Dazu zählen zum Beispiel Nerven des Magen-Darm-Traktes und des Herzmuskels. Diabetiker haben ein großes Risiko, eines Tages an einer Augenkrankheit zu erkranken. Grund: Der hohe Blutzucker schädigt die kleinen Blutgefäße im Körper, besonders betroffen sind die empfindlichen Augen. Die Netzhaut wird in diesem Fall nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Rund 870.000 Diabetiker leiden an einer diabetischen Netzhauterkrankung (Retinopathie). Die frühe Retinopathie ist an sich noch nicht gefährlich, es finden allerdings Gefäßveränderungen an der Netzhaut statt, von denen der Betroffene zunächst nichts merkt. Daraus kann sich ein sogenanntes diabetisches Makulaödem (dMö) entwickeln. Jährlich erkranken rund 6.600 Diabetiker neu am dmö – es ist die häufigste Ursache bei Diabetikern für Erblindung.

Herzinfarkt und Schlaganfall

Das Risiko, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden, wird für Patienten mit Diabetes zwei- bis dreimal höher eingeschätzt als bei gleichaltrigen Nicht-Diabetikern. Die Ursache: Diabetiker leiden oft zusätzlich an Übergewicht und schlechten Blutfettwerten. Es kommt zur Arterienverkalkung (Arteriosklerose). Dadurch können sich gefährliche Blutgerinnsel bilden, die Gefäße am Herzen oder im Gehirn verstopfen. PAVK und psychische Probleme Mit Schmerzen beim Gehen fängt es in der Regel an. Zuerst nach einigen 100 Metern, später auch in kürzeren Abständen müssen die Betroffenen stehen bleiben – wie beim Schaufensterbummel. Daher wird die Krankheit umgangssprachlich „Schaufensterkrankheit“ genannt. Gemeint ist die periphere arterielle Verschlusskrankheit (paVk). Die Ursache für die Beschwerden: Der hohe Blutzucker behindert die Durchblutung der Beine. Dadurch verengen sich die Blutgefäße, die Waden werden nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Menschen mit Diabetes haben ein deutlich erhöhtes Risiko für psychische Erkrankungen, wie zum Beispiel Depressionen oder Ängstlichkeit. Oft werden die Symptome anfangs ignoriert, wodurch sich die Erkrankung verschlimmert. Dies wiederum wirkt sich häufig negativ auf die Diabetes-Therapie aus.

Allergien und Juckreiz

Viele Diabetiker bekommen durch ihren schlechten Stoffwechsel eine trockene Haut. Dadurch können leicht Pilzinfektionen oder Furunkel entstehen. Frauen mit Diabetes haben als Begleiterkrankung häufig einen quälenden Juckreiz in der Scheide. Eine seltene Hautveränderung bei Diabetikern ist die sogenannte Necrobiosis lipoidica. Sie tritt überwiegend an beiden Vorderseiten der Unterschenkel auf. Es erscheinen linsengroße, braun-rote und leicht erhabene Hautflecken mit eingesunkenem gelblichen Zentrum – die mit der Zeit immer größer werden können.

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